Ein festes Programm, ein strikter Ablauf, eine vorbereitete Präsentation – das kann man bei einer Unkonferenz (auch Barcamp genannt) nicht erwarten. Stattdessen ein agiles Format mit überraschenden, nachhaltigen Ergebnissen und einem hochwertigen Austausch auf Augenhöhe. Gemeinsam neudenken!

Was ist eine Unkonferenz?

Bei einer Unkonferenz werden frontale Vorträge durch energiegeladene Sessions ersetzt, bei denen alle Teilnehmer zu aktiven Teilgebern werden. Es entsteht ein offener Dialog mit gegenseitigem Respekt und Wertschätzung. Das Ziel ist es, zu einer neuen Kultur von offenen Ökosystemen beizutragen und innerhalb kürzester Zeit wertvolle Gedanken auszutauschen, Probleme gemeinsam anzugehen und Herausforderungen in der Gruppe zu meistern.

Die Gespräche, die bei klassischen Konferenzen informell in den Pausen geführt werden, stehen bei einer Unkonferenz zum Fokus – die Pause wird zur eigentlichen Konferenz.

Wie läuft das ganze ab?

Eine Unkonferenz verzichtet auf ein starres Vortragsprogramm und rückt eine agile und unkomplizierte Sessionplanung vor Ort in den Vordergrund. Dadurch kommen Themen zur Sprache, die in genau diesem Moment topaktuell und relevant sind.

Zu Beginn der Session gibt es eine kurze Vorstellungsrunde, bei der sich alle Teilnehmenden kennenlernen. In ein paar kurzen Sätzen stellt sich jeder vor und erläutert sein Interesse an bestimmten Themen. Die Session Planung erfolgt gemeinsam. Vorschläge werden im Session Pitch allen Teilnehmenden vorgestellt. Anschließend wird abgestimmt, ob sich genügend Personen für die Session interessieren. Im Gegensatz zu einem Vortrag auf einer Konferenz sind Sessions meist Diskussionsrunden, Workshops oder Brainstormings.

Aktuelle Fragestellungen können sein: Was sind die Herausforderungen der nächsten Jahre? Wie könnte die eigene Unternehmenskultur maßgeblich beflügelt werden?

Der Antrieb aller Beteiligten liegt im Teilen von Wissen, im Austausch von Erfahrungen und in der Diskussion von Ideen, Trends und zukünftigen Entwicklungen. Begleitet wird die Unkonferenz von erfahrenen Moderatoren, die Impulse geben, Innovationen leben und Profis darin sind, Menschen und Kommunikation selbstorganisiert in Bewegung zu bringen.

Weiterführende nützliche Informationen zum Ablauf von Unkonferenzen finden Sie unter anderem bei Wiki oder bei Jan Theofel.

Unkonferenz Prinzipien

# Es gibt keine Regeln. Alles beruht auf Freiwilligkeit.
# Open First: Nehmen Sie mit Neugier und einer offenen Denkweise teil und lassen Sie sich auf Unbekanntes ein.
# Es gibt keine Teilnehmer, sondern Teilgeber. Jeder ist dazu aufgerufen, aktiv zu werden und sich mit seinen Themen einzubringen. Es geht um den gemeinsamen Gedankenaustausch und Wissenstransfer.
# Das Recht der zwei Füße: Jeder Teilgeber darf zu jedem Zeitpunkt die Session wechseln.
# Es kommt auf den Inhalt an: Daher gibt es keine wortreiche Vorstellungsrunde, sondern drei Schlagwörter zu jeder anwesenden Person. Somit kann man später interessante Personen bezüglich ihrer Themen direkt ansprechen.
# Geplant ungeplant!
Es gibt ausschließlich relevante Themen, da die Session-Planung zu Beginn der Veranstaltung ad hoc stattfindet. Jeder Teilgeber stellt sein Thema kurz im Plenum vor und per Handzeichen wird das Interesse der anderen Teilgeber abgefragt.
# Seien Sie verschwenderisch mit Ihrem Wissen
, denn Mut wird belohnt: Themen und Konzepte, die in frühen Phasen besprochen werden, erhalten wertvolles Wissen und Feedback durch die Expertisen der anderen Teilgeber.
# Gespräche finden auf Augenhöhe statt: Jeder Teilgeber ist gleichberechtigt und wird als Gesprächspartner mit dem gleichen Respekt behandelt.
Es können so viele Sessions angeboten werden wie verfügbare Räume es zulassen.
Sprechen Sie über die Unkonferenz und tragen Sie das Wissen nach draußen.
# Genießen Sie die Unkonferenz.

Was können Sie aus einer Unkonferenz mitnehmen?

Die Unkonferenz schafft einen Rahmen für pragmatische Lösungsansätze, um aktuelle Herausforderungen in Unternehmen zu meistern. Stichwörter hierzu sind der Kulturwandel, neue Arbeitswelten und intrinsische Motivation. Die wichtigsten Vorteile einer Unkonferenz sind:

  • Selbstorganisation: alle Teilnehmenden bringen sich aktiv ein und sind freiwillig dabei. Angefangen von der Einbringung einer eigenen Session bis zur Abstimmung über das Programm. Dadurch wird die Selbstorganisation gefördert.
  • Gemeinschaft: der Community Gedanke ist bei einer Unkonferenz entscheidend. Es wird gemeinsam organisiert, sich ausgetauscht und vernetzt.
  • Nachhaltigkeit: häufig entstehen während einer Unkonferenz Ideen, die auch über die Veranstaltung hinaus verfolgt werden. In den Sessions werden die Kontaktdaten ausgetauscht und das Thema wird nachhaltig durch erste Follow-Up-Aktivitäten weiterentwickelt.

Wie funktioniert das agile Format in der Praxis?

Die 1. Unkonferenz für Geschäftsführer in Nürnberg ist ein perfektes Beispiel dafür, wie eine gelungene Unkonferenz aussehen kann. Die Themen wurden ad-hoc am Tag der Unkonferenz gewählt. Die Anwesenden konnten genau darüber diskutieren, was in diesem Moment relevant und topaktuell war. Dazu zählten Themen wie Digitalisierung, Innovation, Führung, Neue Geschäftsmodelle, künstliche Intelligenz sowie Digitales Nürnberg. Starre Vorträge und unproduktive Gespräche? Fehlanzeige! Stattdessen konnten alle Teilgeber erleben, wie Arbeiten, Netzwerken und Austausch produktiv funktionieren kann.

  • "Ich konnte viele Inspirationen durch unterschiedliche Sichtweisen mitnehmen."

  • "Wir wollen mehr von solchen Unkonferenzen!"

  • "War sehr skeptisch, was eine Unkonferenz sein soll und bin absolut begeistert! Ich hätte nie gedacht, das sowas möglich ist!"

#neudenkennue

Twitter-Feedback der Teilgeber der 1. Unkonferenz für Geschäftsführer in Nürnberg

Fazit? Das frische Format einer Unkonferenz bietet Quality Time und Raum für intensive und inspirierende Gespräche. Das Prinzip der Diversität, d.h. das Zusammenführen von unterschiedlichen Branchen, schafft wertvolle Impulse und dient als Quelle für echte Innovationen. Ein zukunftsfähiges und agiles Format, ausprobieren lohnt sich!

Aktuelle Termine

Sie sind neugierig geworden und wollen das Format Unkonferenz unbedingt selbst erleben? Hier finden Sie aktuelle Termine, wo wir uns treffen könnten: 

10. Oktober 2019 // Nürnberg // Unkonferenz für Geschäftsführer // Infos
22. Oktober 2019 // Bamberg // Future Days Bamberg 2019 // Infos

Weitere Barcamps in der DACH-Region finden Sie unter https://www.barcamp-liste.de/ 

Ansprechpartner

Annika Leopold

Annika Leopold ist Digital Marketing Consultant und Gründerin der Digitalwerkstatt in Forchheim.
Nach über 15 Jahren Konzernerfahrung im Prozess Consulting für einen Global Player in der Medizintechnik entschied sich die studierte Informationsmanagerin für eine Karriere als Solopreneurin.
Seit 2010 berät und begleitet sie Unternehmen zu den Schwerpunkten Digital Marketing, Design Thinking, Business Design und Projektma­nagement.
Annika‘s Methoden- und Technologie-Setting ist immer auf dem neuesten Stand. Sie kombiniert analytische Fakten mit Intuition und Empathie. In ihren Projekten setzt sie neben ihrer Fachkompetenz auf „Erleben und Können“, um innovative Methoden sicher auf ihre Kunden zu übertragen.

Dorothee Brommer

Dorothee Brommer hilft Unternehmen und Organisationen dabei, ihre Projekte mit dem richtigen Denken, den richtigen Methoden und den richtigen Partnern ins Ziel zu führen. Als ausgebildete Volkswirtin ist sie breit aufgestellt und versteht es, das Wissen unterschiedlicher Branchen übergreifend nutzbar zu machen. Sie nimmt Trends schnell auf und kreiert daraus neue, gewinnbringende Strategien. Dorothee berät unter anderem zu Fragen der Unternehmenskultur, stiftet an zu neuem Denken und verfügt über ein nachhaltiges Netzwerk. Sie liebt es, Menschen so zu zusammen zu bringen, dass jeder ein Gewinner ist. Neben Wissen um neue und bewährte Methoden und Empathie schafft sie es, Menschen auf allen Ebenen zu gewinnen und zu begeistern.