Was ist eigentlich digital Leadership?Arbeiten 4.0, digitale DNA und der Faktor Mensch
On the Fly
- Digital Leadership funktioniert agil, umfassend und mitarbeiternah
- Veraltete Strukturen sind Innovationskiller – um diese zu überwinden, braucht es kreatives Querdenken und den Mut zur Veränderung
- Menschen und Unternehmen brauchen emotionale Sicherheit, um Platz für kreative Innovationen zu bieten
- Deutschland als Digital-Standort? Why not – die Best Practices Klöckner & Co Deutschland GmbH und Hansa Meyer Global machen es vor
- Im Digital Sprint für Führungskräfte erlernen Sie Digitalgrundlagen sowie die aktuellsten Methoden und Trends, um Ihr Team und Ihre Projekte digital erfolgreich zu machen
- Unser Beitrag zur Kreativität kommt auch nicht zu kurz – der Sketchnotes & Co Workshop
sowie der Visual Storytelling Workshop, beide von Melanie Zucker, bieten kreative Impulse und regen zu neuen Ideen an
Wie funktioniert Leadership im digitalen Zeitalter?
Die Digitalisierung führt zu einem grundlegenden Wandel der bestehenden Arbeitswelt und bringt moderne Märkte, neue Geschäftsmodelle sowie veränderte Lebens- und Arbeitswelten mit sich. Die Anforderungen von Kunden ändern sich immer schneller. Sie werden immer komplexer, sodass schnell reagiert werden muss und digital Leadership im Unternehmen immer bedeutender wird. Doch wie funktioniert Arbeiten 4.0?
Wenn Unternehmen in der digitalen Welt bestehen wollen, müssen sie die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Menschen im Unternehmen den Wandel miterleben und -gestalten können und alle Mitarbeiter*innen an einem Strang ziehen. Veraltete Formen der Zusammenarbeit und Kommunikation müssen überdacht werden, denn diverse Tools und Vernetzungsmöglichkeiten schaffen neue Möglichkeiten bei der Arbeit im Team.
Oftmals bewegen sich Unternehmen noch in ihrer gewohnten Komfortzone und stehen Innovationen voreingenommen und skeptisch gegenüber. Wieso das Altbewährte überdenken, wenn es über Jahre erfolgreich funktioniert hat? Die immer wieder auftauchenden Innovationskiller sind veraltete Strukturen und widerstrebende Mitarbeiter. Mangelnde Ressourcen, fehlende Fachkräfte und ungenügendes interdisziplinäres Wissen wirken ebenfalls als innovationshemmende Faktoren.
Um ein Unternehmen digital erfolgreich zu machen, benötigt es also kreative Querdenker, die den Mut haben, alte Strukturen zu durchbrechen und unkonventionelle Ideen zu entwickeln und durchzusetzen. Denn Leistung entsteht durch die Integration von Technik, Kompetenz, Kreativität und kulturellen Werten.
Menschen als Mittelpunkt der Digitalisierung
Ob die Entwicklung und Umsetzung von digitalen Prozessen erfolgreich ist oder nicht, hängt maßgeblich von den daran beteiligten Menschen ab. Das betrifft Mitarbeiter im Unternehmen, Führungskräfte sowie Kunden gleichermaßen.
Langfristig erfolgreich werden diejenigen Unternehmen sein, die die Digitalisierung als Chance sehen und ihren Mitarbeiter*innen die Möglichkeit bieten, sich weiterzubilden und die Möglichkeiten der digitalen Technologien bestmöglich nutzen. Das Ziel soll nicht sein, den Menschen durch Technologien zu ersetzen. Vielmehr soll eine Integration der beiden Faktoren gelingen, wodurch neue Potenziale entstehen. An dieser Stelle sind die Führungskräfte gefordert. Ihre Aufgabe besteht darin, den Mitarbeitern den Unternehmergeist vorzuleben und sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
Anforderungen an Führungskräfte
Führungskräfte verwirklichen die Unternehmens- und Führungskultur. Wenn neue Arbeitsformen geschaffen werden, müssen Führungskräfte diese in ihre Führung integrieren. Die Anforderungen an digital Leadership gestalten sich jedoch vielschichtig und komplex. Traditionelle und hierarchische Strukturen werden nach und nach durch flexible dezentrale Netzwerke ersetzt. Dies ermöglicht eine Führungsform, die teamorientierter arbeitet. Ein vorgefertigtes Patentrezept zur gelungenen Umsetzung der Änderungsprozesse gibt es nicht – es können jedoch diverse Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.
Um komplexere Probleme lösen zu können, muss Leadership im digitalen Zeitalter individuell und agil sein. Eine starke Vernetzung der Mitarbeiter sowie ein offener Umgang sollten im Vordergrund stehen. Führungskräfte müssen die technologischen Entwicklungen und Möglichkeiten verstehen und sie sich insbesondere für die Kommunikation zunutze machen. Die geschulte Medienkompetenz des digitalen Leaders ist eine Grundvoraussetzung im digitalen Zeitalter 4.0. Nur wer mit den Tools und Technologien zum raum- und zeitunabhängigen Arbeiten umgehen kann, arbeitet effizient, denn oftmals sind nicht alle Mitarbeiter zur gleichen Zeit am gleichen Ort verfügbar.
Zudem sollten die Mitarbeiter eng in die Arbeitsweise der Führungskraft eingebunden werden und eigenverantwortlich und selbstorganisiert arbeiten. Das Stichwort hierzu lautet Empowerment – für digitale Führungskräfte ist es wichtig, Aufgaben zu delegieren. Entscheidungen sollten die Mitarbeiter treffen, die nah am Produkt und am Kunden sind.
Führungskräfte im Wandel der Digitalisierung haben es häufig mit einer heterogenen Gruppe von Mitarbeitern zu tun, die alle ihre individuellen Bedürfnisse haben. Daher gewinnen die Soft Skills der Führungskräfte ebenfalls immer mehr an Bedeutung. Es ist hilfreich, von einer starren Top down Hierarchie wegzukommen, hin zu einer kooperativen und integrierten Kultur. Die Führungskraft ist heutzutage nicht länger der radikale Bestimmer. Vielmehr ist sie eine Art Coach und Mentor für die Mitarbeiter, der Impulse gibt und Innovationskraft, Mut und Motivation vermittelt. Außerdem muss ein Leader die Ängste der Mitarbeiter vor Veränderungen ernst nehmen und Vertrauen schaffen. Die Kommunikation soll auf Augenhöhe stattfinden. Emotionale Sicherheit ist die Basis für Kreativität und Innovation.
Erfolgsfaktoren für digital Leadership – ermutigen statt einschüchtern
Welche Faktoren sind entscheidend, um eine Umgebung zu schaffen, die Innovationen nicht nur erlauben, sondern fördern?
Kreativität und Selbstbewusstsein – Mitarbeiter trauen sich neue Wege einzuschlagen, wenn sie wissen, dass ihre Kreativität erwünscht ist und dass auch unfertige und rohe Ideen präsentiert werden dürfen, ohne Angst vor Fehlern. Nur, wer Kreativität als neue Kernkompetenz zu nutzen weiß, kann sich langfristig auf innovative Veränderungen einlassen.
Mut und Risikofreudigkeit – sich von den alten Strukturen zu lösen hilft, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Wer innovativ arbeiten will, muss seine Risikobereitschaft erhöhen.
Perspektivenwechsel – nur wer sich in die Lage des Anderen versetzt, kann Probleme ganzheitlich verstehen. Dies bezieht sich sowohl auf die Kundenbeziehung (customer experience und touchpoint management), als auch auf die Beziehung zu Mitarbeitern. Empathie wird zu einer wichtigen Fähigkeit.
Agilität und Schnelligkeit – anstatt hundertprozentige Perfektion anzustreben ist es viel wichtiger, schnell und agil auf Veränderungen reagieren zu können. Ideen sollen so realitätsnah wie möglich generiert und dauerhaft verbessert und an die Realität angepasst werden.
Kleine Schritte – oftmals ist es nicht nötig, die gesamten Strukturen über Bord zu werden. Wichtige Bestandteile zur Schaffung einer Innovationskultur sind meistens schon vorhanden. Wer ein Bewusstsein für die bestehenden Teile entwickelt hat, kann in kleinen Schritten daran arbeiten. Wenn etwas im Kleinen gut funktioniert, kann es auch auf etwas Großes übertragen werden.
Netzwerke bilden – ein flexibles Netzwerk über Abteilungs- und Unternehmensebenen hinweg schafft neuen Input. Durch die Zusammenarbeit in Teams wird mehr erreicht.
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Einige Beispiele für Deutschland als Digital-Standort
Die Digitalisierung ist in Deutschland im vollem Gange und hat bereits viele große Unternehmen erreicht. Im direkten Vergleich zu digitalen Standorten wie beispielsweise dem Silicon Valley hat Deutschland jedoch noch großen Nachholbedarf. Insbesondere mittelständische Unternehmen stehen vor einer großen Herausforderung und hinken im digitalen Wandel deutlich hinterher. Grundsätzlich wird die Notwendigkeit zur Digitalisierung von Prozessen erkannt, die Umsetzung gestaltet sich jedoch schwierig.
Die Klöckner & Co Deutschland GmbH hat die Chancen des digitalen Wandels bereits erkannt und eine erfolgreiche Transformation hinter sich. Der Werkstoffhändler hat seine Geschäftsprozesse konsequent digitalisiert und dadurch die Beziehungen zu Lieferanten und Kunden verbessert sowie seine internen Abläufe optimiert. Durch die Verknüpfungen der Traditionen der Stahl- und Metallindustrie mit der Denk- und Arbeitsweise eines Startups wird ein Mehrwert für alle Akteure geschaffen.
Auch der Bremer Logistiker Hansa Meyer Global (HMG) setzt auf die Digitalisierungsstrategie. Neben den eigenen Mitarbeitern werden hier auch Kunden, Hochschulen und Unternehmen zum Teil der Digitalisierung – in Form der Prolog Innovation. Ziel soll der Aufbau eines eigenen digitalen Netzwerkes sein, bei dem sich über die eigene Innovationskultur und den Zugang zum wissenschaftlichen Know-how ausgetauscht wird. Der Faktor Mensch steht bei HMG im Fokus – die Mitarbeiter und Nachwuchskräfte sind die wichtigen Treiber und Impulsgeber der digitalen Transformation im Unternehmen.
Kennen Sie weitere gute Beispiele für klassische Unternehmen mit klassischen Wertschöpfungsketten, die das Umdenken in Richtung Digitalisierung bereits geschafft haben? Wir freuen uns über Ihren Beitrag in den Kommentaren!
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