Schritt für Schritt zur
Content Marketing Strategie
„Without strategy, content is just stuff.
The world has enough stuff.”
Ajrun Basu
Eine gute Content Marketing Strategie ist heutzutage wichtiger denn je und beeinflusst die Beziehung zum Kunden sowie die Glaubwürdigkeit von Unternehmen. Wer eine solide Basis für gute Inhalte mit einem roten Faden schaffen will, der kommt um eine Content Marketing Strategie nicht herum. Was sollten Sie beachten? Eine Strategie beschreibt einen langfristigen Plan, um eine Vision zu erreichen. Eine Content Marketing Strategie beschreibt dabei speziell das WIE zur guten Planung von Inhalten, die für Ihre (potenziellen) Kund*innen inspirierend, wertvoll und lösungsorientiert sind. Im Kern dreht sich alles um folgende Fragen:
Wie sieht eine gute Content Marketing Strategie aus? Was muss beachtet werden? Wie gelingt der richtige Einstieg? Was gehört auf die Agenda einer Marketing Strategie?
Schritt für Schritt zeigen wir Ihnen, wie Sie eine gelungene Content Marketing Strategie entwickeln können.
Welche Kunden sollen Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung kaufen? Zunächst sollten Sie Ihre Zielgruppe genauer definieren. Wichtige Merkmale sind soziodemographische Angaben, spezifische Verhaltensweisen sowie psychologische Merkmale. Wenn Sie Ihre Zielgruppe definiert haben, sollten Sie sich den Buyer Personas widmen, um Ihre potenziellen Kunden besser kennenzulernen. Buyer Personas sind fiktive Darstellungen von Ihren Kundentypen, um den Content besser auf ihre Bedürfnisse ausrichten zu können und Einblicke zu erhalten, wie, wann und warum potenzielle Kunden eine Kaufentscheidung treffen. Folgende Kategorien sind hilfreich:1) Zielgruppe definieren & Buyer Personas erstellen
- Name der Persona
- Natürliches Foto der Persona
- Alter, Geschlecht, Familienstand, Wohnort
- Beruf
- Stil (Persönlichkeit, Einstellungen, Werte, Erwartungen)
- Kompetenzen und Erfahrungen
- Verhalten (Ziele, Handlungen, Motivationen)
- Kontext (persönlich, sozio-kulturell, Umwelt)
- Zugang zu Ressourcen (materielle und immateriell)
- Tools (Medien, Technologie)
Tipps, um gute Personas zu erstellen Gute Personas sind datenbasiert und beruhen z.B. auf Interviews mit Nutzern oder demografischen Datenübersichten aus den Facebook Insights oder Google Analytics. Auch das aktive Userverhalten von (potenziellen) Kunden auf Ihrem Blog oder Ihren Social Media Kanälen kann aufschlussreich sein. Zudem ist es wichtig, projekt-relevante Details zu berücksichtigen. Gute Personas fühlen sich echt an, sind einprägsam, inspirierend und verhaltensorientiert. Typische Fehler treten bei zu vielen Personas mit fehlender Differenzierung oder zu vielen unwichtigen Details auf.
Die Kunst der Verführung: Aus Fremden werden Fans
Kunden wollen relevante und hilfreiche Informationen zum richtigen Zeitpunkt. Je besser Sie Ihre (potenziellen) Kunden kennen, umso genauer können Sie Ihren Content auf sie abstimmen. So werden Fremde auf Sie aufmerksam und werden im besten Fall zu neuen Kunden und Promotern.
Im Zentrum Ihrer Content Marketing Strategie steht die Customer Journey, um genau nachvollziehen zu können, welche Schritte ein (potenzieller) Kunde auf seiner Reise durchläuft. Wichtig ist zu berücksichtigen, dass Kunden in unterschiedlichen Phasen in die Customer Journey eintreten können. Einen sehr lesenswerten, ausführlichen Artikel zur Customer Journey und wie Sie Ihre Kunden entlang ihrer Customer Journey begleiten können, finden Sie hier bei Chimpify: „Der Schlüssel, um Content zu erstellen, der Produkte und Dienstleistungen verkauft.“
Nachdem Sie wissen, wer Ihre (potenziellen) Kunden sind, geht es an die Bestandsaufnahme Ihrer bestehenden Inhalte. Sie prüfen sowohl quantitativ als auch qualitativ den Content Ihrer Webseite und/oder Ihrer Social Media Auftritte und bewerten den Inhalt anschließend. Quantitatives Content Audit (Content Inventory) Die quantitative Analyse Ihrer Inhalte gibt Aufschluss darüber, ob Ihr Content wirklich gelesen wird und somit auch zu Ihrer Zielgruppe passt. Wichtige Bestandteile sind:2) Ausgangsbasis: das Content Audit
- Link ID (Nummerierung der Pages)
- Link Name (meist Titel des HTML-Dokuments)
- URL
- Dokumententyp (Produktseite, Kontaktformular, etc.)
- Keywords und Meta Tags
- Ersteller der Page
- Content-Eigentürmer
- Datum Inhaltserstellung und des letzten Updates
- Content Format
- Fremdsprache
- Ein- und ausgehende Links
Den Content können Sie anschließend vier Kategorien zuordnen: Behalten, Updaten, Konsolidieren (unterschiedlichen Content zusammenführen) sowie Löschen. Qualitatives Content Audit (ARA Methode) Die qualitative Analyse hilft zu erkennen, wie gut Ihre Inhalte wirklich sind. Dabei gibt es drei Kriterien zu beachten: Aktuell: Sind auf der Website veraltete Informationen? Werden Termine angekündigt, die in der Vergangenheit liegen? Relevant: Sind die Inhalte für den Nutzer relevant? Sind die Inhalte aussagekräftig genug für die Customer Journey? Welche Inhalte fehlen? Angemessen: Transportieren die Inhalte die Content-Vision und die Kommunikations-Botschaft, die für Ihr Unternehmen bezeichnend sind? Ziel des Content Audits ist es, den Content hinsichtlich Stärken und Schwächen zu überprüfen. Inhaltlich Lücken können so identifiziert und die Content Qualität verbessert werden. Ein eigener Status Check hilft, die wichtigsten Fragen zu beantworten:
Status Check
- Wer sind wir?
- Wo stehen wir?
- Wie ist unsere Website positioniert und strukturiert?
- Welche digitalen Kanäle bedienen wir schon?
- Was unterscheidet uns von anderen Wettbewerbern?
- Welches sind die strategischen und Kommunikationsziele?
- Welche Personengruppe soll erreicht werden und welche Bedürfnisse hat diese Gruppe?
- Wo finden wir diese Personengruppe und wann erreichen wir sie?
Nach dem Content Audit können Sie wichtige Erkenntnisse über die Inhalte Ihrer Webauftritte ziehen. Daran anschließend folgt eine Analyse Ihrer wichtigsten Wettbewerber. Was genau machen Ihre Mitbewerber? Was können Sie daraus lernen? Und was können Sie besser machen? Hierbei sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen: Content Ihrer Wettbewerber Keywords und Suchergebnisse Die Analyse Ihrer Wettbewerber sollte auch eine Analyse der Keywords sowie der Suchergebnisse beinhalten. Dabei können Sie folgendermaßen vorgehen: Vergleichen Sie Ihre Top-Keywords mit den Top-Keywords Ihrer Konkurrenten. Welche der Themenbereiche, die Ihre Konkurrenten verwenden, decken Sie bereits ab? Bei welchen Themenbereichen besteht Nachholbedarf? Ähnlich können Sie bei der Analyse der Top Artikel in den Suchergebnissen verfahren. Zunächst können Sie überprüfen, welche Artikel Ihrer Top-Themenbereiche bereits in den Suchergebnissen hoch ranken, bzw. ob Artikel Ihrer Konkurrenten vertreten sind. Anhand der Top-Artikel können Sie Ihre eigenen Inhalte verbessern. Welchen Mehrwert liefern die Beiträge? Wie können Sie Ihre eigenen Artikel verbessern? Wie wird der Content anderer Autoren unterstützt? (Tipps, Checklisten, Bilder, etc.).3) Wettbewerberanalyse
Der nächste Schritt stellt Sie vor die Frage, was genau Sie kommunizieren wollen. Dabei können Sie sich an vier Kerngedanken orientieren: Kennen: Wer sind wir? Was machen wir? Warum machen wir? Wissen: Warum sind wir so besonders? Bereit sein: Zu welchen Handlungen können wir unsere Nutzer animieren? Meinen: Wie finden sie uns? Was verbinden sie mit uns? Tradition? Innovation? Verantwortungsbewusstsein? Auch, wenn Ihnen die meisten dieser Fragen als „sowieso klar“ erscheinen ist es hilfreich, alle Unterpunkte niederzuschreiben und schwarz auf weiß festzuhalten.4) Kommunikationsziele
Sie sind jetzt an dem Zeitpunkt angelangt, um sich Gedanken über die Content Recherche und die Themenfestlegung zu machen. Oberste Priorität ist es, konsequent nachfrage-orientierte Inhalte zu erstellen. Welche Merkmale hat Ihre Zielgruppe? Welche Bedürfnisse und Probleme haben Ihre Personas? Und wie schaffen Sie es mit Ihrem Content, diese Probleme zu lösen? Wenn Sie die relevanten Keywords identifiziert haben, können Sie darauf aufbauend eine geeignete Struktur für Ihre Inhalte erstellen. Brainstorming ist hierbei sehr hilfreich, um Themenbereiche so gut es geht abzudecken. Zusätzlich können Sie verschiedene Tools benutzen, die Ihnen bei der Recherche helfen. Kostenlose Unterstützung bieten beispielsweise Ubersuggest oder Answer the Public.5) Themen festlegen
Ideen und Themen gibt es nicht auf Knopfdruck. Falls Sie gerade in einem kreativen Tief steckst, gibt es hier einige Anreize, die Sie vielleicht auf ein neues Themengebiet stoßen:Kreativblockade
- Zukünftige Projektideen mit der Community teilen
- Case Studys oder Best Practice Beispiele
- Interviews mit interessanten Personen
- Ein Blick hinter die Kulissen werfen
- FAQ Blogpost
- Checklisten
- Blogbeiträge in eine Serie aufteilen
- Wichtige Personen aus der Branche vorstellen
Die wichtigste Frage hierbei ist: Welcher Kanal wird von meinen Personas häufig verwendet und kann mir am besten dabei helfen, meine Ziele zu erreichen? Pie mal Daumen gilt, dass Sie mindestens genauso viel Zeit für die Verbreitung Ihres Contents wie für die Erstellung aufwenden sollten. Die verschiedenen Kanäle lassen sich in drei Kategorien unterteilen: Earned-, Owned- und Paid-Media. Nachfolgend finden Sie einige Beispiele für Owned Media Kanäle.6) Kanäle und Touchpoints
Am Ende angekommen wird es Zeit für einen Redaktionsplan, um Ihre Content Marketing Strategie reibungslos umzusetzen. Ob Sie dafür eine Tabelle, ein Word-Dokument oder ein spezielles Tool verwenden ist Ihnen überlassen. Wichtig ist, dass folgende Angaben abgedeckt werden: Sie sollten nicht zu weit in die Zukunft planen, maximal 6 Monate sollten reichen. So können Sie flexibel auf aktuelle Themen reagieren und haben Raum für Änderungen. Sind Ihre Produkte und Dienstleistungen saisonal bedingt? Dann sollten Sie dies in Ihrem Redaktionsplan unbedingt berücksichtigen. Mit Hilfe von Keyword Plannern können Sie herausfinden, in welchen Monaten das Suchvolumen für Ihre Keywords besonders hoch ist.7) Redaktionsplan erstellen
Die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu einer guten Content Marketing Strategie sind getan. Aber: Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie eine gute Strategie aussehen kann. Es ist immer von dem individuellen Konzept abhängig, welche Punkte Sie berücksichtigen wollen oder wie Sie Ihre einzelnen Aspekte gewichten. Eine gute Content Marketing Strategie braucht Zeit und sollte daher auf lange Frist ausgerichtet sein, um gute Ergebnisse zu liefern. Seien Sie mutig und trauen Sie sich, auch mal neue Ideen und ungewöhnliche Strategien auszuprobieren. Behalten Sie dabei immer die aktuellen Themen und Ereignisse im Auge, um Ihre Content Marketing Strategie zu optimieren.8) Die wichtigsten Erkenntnisse
Haben Sie Anmerkungen oder Fragen? Melde dich gerne!
Weiterführende Links: